Immer mehr Menschen interessieren sich für das dauerhafte Wohnen auf kleinem Raum in einem Tiny House. Die Gründe dafür sind vielfältig. Besonders häufig wird das Tiny House mit dem Wunsch nach einem ökologischeren und nachhaltigeren Leben in Verbindung gebracht. Aber geht diese Gleichung wirklich auf? Bedeutet eine Verkleinerung der Wohnfläche gleichzeitig eine Verbesserung der Ökobilanz?
Kontroverse Diskussion um die Nachhaltigkeit des Tiny Houses
Ein Tiny House lässt sich nicht per se als nachhaltig oder nicht nachhaltig einordnen. Dafür ist das Thema zu komplex und vielfältig. Folgende Aspekte fließen in die Beurteilung der Nachhaltigkeit ein und werden unterschiedlich beurteilt:
- Einsatz und Verbrauch von Energie
- Versiegelung der Fläche
- Auswahl und Beständigkeit der Baumaterialien
Es kann keine generelle Aussage zur Nachhaltigkeit von Tiny Houses getroffen werden, denn maßgeblich sind immer die spezifischen Merkmale eines Tiny Houses. Für eine objektive Einschätzung müssen diese Merkmale, mit denen einer realistischen Alternative verglichen werden.
Energieeinsatz im Tiny House
Um die Energiebilanz eines Tiny House zu beurteilen, ist vor allem das Verhältnis zwischen der Gebäudehülle und dem umbauten Wohnraum entscheidend. Größere Gebäude mit mehreren Etagen haben hier einen Vorteil, da eine große Wohnfläche mit einer vergleichsweise geringen Gebäudehülle realisiert werden kann. Des Weiteren besteht ein Tiny House nur aus Außenwänden. Der Effekt, dass eine Wohnung durch weitere Wohnungen eingerahmt und automatisch beheizt wird, entfällt. Trotzdem ist der absolute Energieverbrauch gegenüber einem üblichen Eigenheim aufgrund der geringeren Wohnfläche geringer. Besonders energiesparend ist ein Tiny House in Passivhausausführung, denn dieses verbraucht weniger Heizenergie als der gesetzliche Standard.
Versiegelung der Fläche und Platzbedarf
Grundsätzlich benötigen Tiny Houses deutlich weniger Platz als andere Häuser. Oft können sie sogar dort aufgestellt werden, wo zu wenig Platz für den konventionellen Neubau ist. Sogar die Platzierung auf Flachdächern ist denkbar. Da viele Häuser auf Rädern errichtet werden, entfällt zudem die oftmals kritisierte Versiegelung der Bodenflächen.
Auswahl und Beständigkeit der Baumaterialien
Aufgrund der kleinen Wohnfläche wird weniger Baumaterial verwendet als bei einem freistehenden Einfamilienhaus. Vergleicht man das Tiny House jedoch mit einem mehrgeschossigen Haus, ist der Materialbedarf höher. Weit verbreitet ist bei Herstellern und Nutzern der Tiny Houses der Einsatz umweltfreundlicher Materialien. Beim Rückbau können die einzelnen Baumaterialien häufig sortenrein getrennt und recycelt werden. Durch die kleinere Wohnfläche des Tiny House sind die Materialien jedoch einer besonderen Belastung ausgesetzt und könnten schnell abnutzen. Ökologisch ist ein Tiny House somit erst, wenn dieses auch nachhaltig betrieben wird.
Sie möchten mehr über die Nachhaltigkeit des Tiny House erfahren? Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter.
Liebe ALBE Alliance,
Ich finde ihren Beitrag zu dem Thema ‚‚Wie nachhaltig sind Tiny Houses?“ sehr informativ. Außerdem representiert er sehr gut die Vor- und Nachteile eines Tiny Houses im Bezug auf die Nachhaltigkeit eines Tiny Houses. Allerderdings hätte ich eine Frage. Nämlich schreibt ihr: ‚‚Es kann keine generelle Aussage zur Nachhaltigkeit von Tiny Houses getroffen werden, denn maßgeblich sind immer die spezifischen Merkmale eines Tiny Houses“. Allerings kann man im Allgeimen doch sagen, dass Tiny Houses nachhaltiger sind als konvertionelle Einfamilienhäuser, oder nicht?
Julia